Fußball überregional

KSV Holstein kommentiert DFL-Beschluss

Hohe Wellen schlägt das abgelehnte Investorenmodell der Deutschen Fußball Liga, die 12,5 Prozent der Medienrechte für  20 Jahre  veräußern wollte. Dazu verfasste Holstein Kiel diese Stellungnahme.

„Die KSV Holstein hat das Ergebnis der DFL-Mitgliederversammlung vom 24.05.2023 zur Kenntnis genommen und respektiert die demokratische Entscheidung der 36 Proficlubs. Wir sind der Meinung, dass eine solch weitreichende Entscheidung bezüglich des Einstiegs eines potentiellen Investors die Zustimmung einer breiten Mehrheit der Mitglieder bedarf und von den Clubs entsprechend getragen werden muss. Diese hat es mit dem vorliegenden Abstimmungsergebnis nun offensichtlich nicht gegeben.

KSV-Präsident Steffen Schneekloth sieht die Entscheidung differenziert: „Offenbar sind inhaltlich zu viele Fragen ungeklärt und unbeantwortet geblieben, so dass am Ende dieses Ergebnis zustande gekommen ist. Ich möchte mich aber gegen die aktuell aufkommenden Stimmen wehren, die Zweitligaclubs und die sog. Kleineren hätten den weiterführenden Prozess verhindert. Auch und gerade bei einigen großen Bundesligaclubs gab es, trotz einer guten Transparenz und Teilhabe durch diverse Clubgespräche, in denen die Interimsgeschäftsführung sehr bemüht war, den Prozess darzulegen und zu erklären, weiterhin viele offene Fragen und eine große Unsicherheit. Das darf man nicht ausblenden.

Hinsichtlich dieses Abstimmungsergebnisses jetzt die Solidargemeinschaft in Frage zu stellen, geht am Ziel vorbei. Alle Clubvertreter erkennen an, dass gerade die großen und international tätigen Clubs bereit waren, viele ihrer Vermarktungsrechte in den Prozess einzubringen. Das Abstimmungsergebnis darf insoweit nicht als Gegenpart zu diesen Clubs verstanden werden, sondern richtet sich alleine gegen den Prozess und dessen Fortgang als solchen. Hier jetzt von Spaltung von Groß und Klein, Bundesliga und 2. Bundesliga oder national und international spielender Clubs zu sprechen, ist verfehlt. Dass es am Ende eine geheime Abstimmung gegeben hat, geht auf den ausdrücklichen Antrag eines Bundesligisten zurück. Ob das geholfen hat, bezweifele ich. Ich hätte mir an dieser Stelle aufgrund der Bedeutung der Entscheidung eine offene Abstimmung gewünscht.“

Jetzt gilt es, das Ergebnis zu akzeptieren und lösungsorientiert die anstehenden Aufgaben anzugehen. Steffen Schneekloth: „Die DFL ist in ihrer Organisation zu stärken sowie das DFL-Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und ggfl. neu auszurichten. Das müssen wir als Clubs zeitnah gemeinsam mit der neu einzurichtenden Geschäftsführung und dem DFL-Hauptamt angehen. Dass das notwendig ist und dass hierfür Kapital erforderlich sein wird, ist innerhalb der der Erst- und Zeitligavertreter einhellige Auffassung. Dabei lässt sich sehr gut auf den erarbeiteten Ergebnissen der Interimsgeschäftsführung, der Mitglieder der Arbeitsgruppe „Zukunftsszenarien“ sowie dem DFL-Hauptamt aufsetzen.“

Die KSV Holstein bedankt sich an dieser Stelle ausdrücklich für das große Engagement der an dem Prozess beteiligten Personen, in erster Linie dafür stellvertretend bei Oliver Leki und Axel Hellmann.“

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