Heide
Ein Feuerwerk der Stimmen
Gospelchor Pahlen unterstützt Kinder- und Jugendstiftung Dithmarschen mit einem klasse Konzert
Kraftvoll, dynamisch, Energie verströmend, hohes Niveau - die Konzertgäste sind schon während der Pause voll des Lobes angesichts der Leistung des Gospelchores Pahlen, der am Sonntagabend auf Einladung der Kinder- und Jugendstiftung Dithmarschen in der St.-Jürgen-Kirche sang.
Nur eine Stunde, bevor der Chor die ersten Töne durch die mit einer hervorragenden Akustik gesegnete Heider Hauptkirche schickte, dröhnten die Bässe zum letzten Konzert im Rahmen des R.SH-Kindertages über den Marktplatz. Die bange Frage einiger früh angereister Besucher, ob das Konzert der Pahlener darunter leiden würde, war zu dem Zeitpunkt berechtigt, letztlich aber unbegründet: Rechtzeitig zum Beginn um 19 Uhr war rund um die Kirche wieder Ruhe eingekehrt.
Feuerwerk lautet ein Titel von Wincent Weiss, der ein paar Stunden zuvor in Heide aufgetreten war. Und ein Feuerwerk war es auch, das der Gospelchor in der Kirche stimmlich abfeuerte. Seit 23 Jahren singen die Frauen und Männer verschiedenen Alters unter der Regie des Vollblutmusikers Andy Anderson. Wer sich an die Anfänge erinnert und den Chor heute singen hört, weiß, welche gewaltige Entwicklung er gemacht hat und dass sich dessen Leistung als professionell beschreiben lässt. Ob bei den eher getragenen Liedern wie Shine oder flotten Stücken wie Exodus - der Chor zeigt sich als perfekt aufeinander abgestimmter Klangkörper. Die Einsätze kommen auf dem Punkt, keine Stimme versucht die andere zu übertönen, kaum ein Fehler ist zu hören, weder bei den Sängern noch den beiden Instrumentalisten. Und kleine Schnitzer wie ein unbeabsichtigter Tonartwechsel gehören zu einem Live-Konzert eben einfach mal dazu.
Ein großes Plus des Chors sind die zahlreichen Solisten, die mit ihren unterschiedlichen Stimmen dafür sorgen, dass die Zuhörer immer wieder neue Klangbilder serviert bekommen. Sympathisch dabei die Art und Weise, wie die Solisten lediglich zu ihren Stücken nach vorn ans Mikrofon treten, um danach kurz "ihren" Applaus zu genießen und sich wieder einzureihen. So vermittelt der Chor nicht nur stimmlich das Bild von Geschlossenheit und Gemeinschaft. Unbestrittener Star ist und bleibt gleichwohl Andy Anderson, der "die Musik lebt", wie der Chormoderator, Pastor Klaus Strufe, es ausdrückte - eine Aussage, die sicher jeder, der Anderson und seinen Gospelchor schon einmal erlebt hat, sofort unterschreiben würde.
Organisiert worden ist der Abend von der Kinder- und Jugendstiftung Dithmarschen. Er bildete gewissermaßen den inoffiziellen Schlusspunkt des Kindertages. Der zweite Vorsitzende der Stiftung, Frank Schnabel, eröffnete den Abend, indem er kurz skizzierte, worum es der Stiftung geht: "Wir haben uns die Förderung von Kindern und Jugendlichen im sozialen, kulturellen sowie im Bildungsbereich auf die Fahnen geschrieben - und zwar an den Stellen, an denen der Staat nicht aktiv ist. Es sind also alles Projekte, für die es sonst kein Geld geben würde." Dazu gehören spezielle Programme der Sprach- und Sportförderung, Schwimmkurse und der Barfußpfad im Steinzeitpark Dithmarschen. Angesichts der circa 350 Konzertgäste freuten Schnabel und seine Vorstandskollegen sich, dass so viele Musikfreunde mit ihrem Eintrittsgeld dafür gesorgt haben, "dass wir unsere Projekte weiterverfolgen können", so Schnabel.
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