Heide
Hoher Bedarf
Kinderschutzbund ermöglicht kostenlosen Schwimmkursus
Die ersten Schwimmversuche an der Seite der Eltern gehören zu den Kindheitserfahrungen vieler Erwachsener, an denen sie sich gern zurückerinnern. Viele Kinder werden diese Erinnerungen heute nicht haben: Immer weniger von ihnen können schwimmen. Das will der Kinderschutzbund ändern und bietet kostenfreie Schwimmkurse an. Wie hoch die Zahl der Nichtschwimmer ist, ist unklar. Nach dem Ergebnis eines Meinungsforschungsinstituts aus dem Jahr 2010 hatte nur die Hälfte aller Kinder in Deutschland am Ende der Grundschulzeit ein Schwimmabzeichen in Bronze. „Wir haben immer wieder über die hohe Zahl der Nichtschwimmer gelesen und wollten wissen, wie die Situation in Heide ist“, sagt Tanja Matthiesen vom Kinderschutzbund. Dafür fragte sie bei den Grundschulen St. Georg und Lüttenheid nach und bekam keine gute Nachricht. Beide Schulen meldeten einen großen Bedarf und freuten sich dementsprechend über das Angebot des Kinderschutzbundes. Dieser ermöglicht nun 16 Kindern von beiden Einrichtungen einen kostenlosen Schwimmkursus. Die Finanzierung in Höhe von knapp 1000 Euro übernimmt die Kinder- und Jugendstiftung. Die Schüler wurden von den Schulen für den Schwimmunterricht ausgesucht. „Wir wissen nicht, warum diese Kinder nicht schwimmen können und es geht auch nicht darum, den Schuldigen zu suchen. Wichtig ist nur, dass sie es jetzt lernen“, sagt Matthies. Der Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Friedrich Theurer, weiß, dass es verschiedene Ursachen haben kann: „Manche Eltern haben es selbst nicht gelernt“, nennt Theurer ein Beispiel. Tanja Matthies zufolge sei der Bedarf am Schwimmunterricht sehr hoch, sagt Tanja Matthies. „Mehr als 50 Kinder wurden uns von den Schulen genannt. Wir konnten zunächst nur ein Angebot für 16 Schüler machen, damit wir gewährleisten, dass die Kinder in einer ruhigen Atmosphäre lernen können.“ Der Kursus für die Kinder beginnt am 24. Mai und läuft sechs Wochen lang. Der Kinderschutzbund will danach entscheiden, ob es zu einer Fortsetzung kommt. Diese hänge auch von der Finanzierung ab, der Kinderschutzbund sei auf Sponsoren und Spenden angewiesen. „Wir wissen auch, dass es andere Organisationen gibt, die Schwimmunterricht geben. Wir wollen ihnen die Kinder nicht abgreifen.“ Wer die Arbeit des Kinderschutzbundes unterstützen will, kann sich telefonisch mit ihm in Verbindung setzen, Tel. 0481/77000.
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