Bürgermeisterwahl in Meldorf: So lief der Wahlabend

Michael Behrendt
Meldorf hatte heute die Wahl: Soll Uta Bielfeldt auch in den nächsten sechs Jahren als Bürgermeisterin für die Menschen in der Domstadt wirken? Oder ist den Meldorfern nach Veränderung und mit Sören Jensen zieht ein neuer Mann ins Rathaus ein?
Das Ergebnis fiel, anders als vor sechs Jahren, als sich Bielfeldt nur hauchdünn gegen Kirsten Witt (WMF) durchsetzte, überaus klar aus: 1670 Meldorfer gaben der Amtsinhaberin ihre Stimme. Auf Sören Jensen entfielen 1214 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,6 Prozent.
Obwohl sich ihr Wahlsieg spätestens nach dem vierten Zwischenergebnis abzeichnete, wollte sich Uta Bielfeldt noch nicht in Jubelposen ergehen. Erst als um 19.17 Uhr auch das letzte Ergebnis einging, fiel die Anspannung von ihr ab – und der Jubel bei ihr und ihren Anhängern kannte keine Grenzen.
Dass Peter Schillings „Major Toms“ völlig losgelöst aus den Boxen schallte, passte ins Bild. „Ich glaube, dass mir die Menschen im Wahlkampf abgenommen haben, dass ich wirklich etwas für die Menschen bewegen will, ansprechbar bin, offen bin, ein offenes Ohr habe für die Anliegen der Menschen. Auch dass ich einen bodenständigen Wahlkampf gemacht habe, kam glaube ich ganz gut an. Ich freu mich riesig!“
Ihr Kontrahent, CDU-Mann Sören Jensen, zeigte sich enttäuscht, bewahrte in der Stunde der Niederlage aber auch Haltung: „Meldorf hat sich für ein Weiter so entscheiden. Auch das ist Teil der Demokratie, dem muss man sich stellen, und das kann ich“, kommentierte er den Wahlausgang. Letztendlich heiße es jetzt „Wundenlecken und Weitermachen in der Stadtpolitik“.
Ein zentrales „Wahlstudio“, wie es viele andere Städte bei Bürgermeisterwahlen einrichten und in denen Kandidaten wie auch Bürger auf die Ergebnismeldungen aus den einzelnen Wahlbezirken und schließlich die finalen Zahlen warten, gab es nicht. Stattdessen verteilten sich die beiden Kandidaten und ihre Unterstützer auf zwei Lokale in der Stadt: Bielfeldts Wahlparty stieg im Bornholdt, Jensens in der Linde.
Foto: Geschke
Die Stimmung beim Herausforderer war kurz nach der Schließung der Wahllokale angespannt: „Wir haben viel Energie in den Wahlkampf gesteckt und sind als CDU mit dem starken Rückenwind der Kommunalwahl in den Bürgermeisterwahlkampf gegangen“, sagte Jensen. Zusammen mit Freunden und Unterstützern fieberte er in der Linde den Ergebnissen entgegen. Schnell machte sich dort allerdings Ernüchterung breit. Zu feiern sollte es nichts mehr geben.

Sichtlich gelöst war derweil die Stimmung im Bielfeldt-Lager. Vor dem Bornholdt hatten sich Arbeitskollegen, Parteigenossen, Freunde und Familie versammelt.
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