Wort zum Sonntag
Kein Platz
Josef und Maria klopfen an die Tür des Gasthauses in Bethlehem. Ein Wirt öffnet, lässt sie aber nicht hinein. „Hier ist kein Platz für euch! Alles ist voll! Geht weiter!“ sind die Worte, die sie zu hören bekommen. Egal, ob man sich den Wirt jetzt ärgerlich oder hochnäsig oder mitleidig vorstellt, die Botschaft bleibt die gleiche: „denn sie hatten keinen Raum in der Herberge,“ so übersetzt es Martin Luther.
In Krippenspielen kann man diese Szene richtig gut spielen. Den müden Reisenden wird die Tür vor der Nase zugemacht. Schließlich wird Jesus in einem Stall geboren.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, singen wir in der Adventszeit. Und dann stelle ich mir die Frage: „Ist meine Tür wirklich offen für das Kommen von Jesus? Habe ich Platz für Gott in meinem Terminkalender, in meinen Gesprächen, in meinen Gedanken und Sorgen, in meinem Herzen? Oder mache ich ihm die Tür vor der Nase zu, weil mein Leben so voll ist?“ Die Adventszeit darf eine Zeit sein, in der wir Platz schaffen für die Ankunft Gottes.
von Gemeindepädagogin Marlene Tiessen
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