Meldorf
Seele, vergiss nicht!
Ob Knoten im Taschentuch, Notizzettel oder ein Memo auf dem Handy – im Alltag braucht es immer mal Gedächtnisstützen, um Wichtiges nicht aus dem Kopf zu verlieren. Es prasseln so viele Eindrücke und Informationen auf uns ein, dass unser Gehirn es nicht immer schafft, alle davon ständig auf Abruf bereit zu halten. Doch nicht nur unser Gehirn ist manchmal vergesslich, auch unsere Seele. Auch sie braucht sozusagen immer mal wieder einen „Knoten im Taschentuch“. „Meine Seele, vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat!“ erinnert der Psalmbeter des 103. Psalms im Zwiegespräch seine Seele.
Manchmal lassen uns Traurigkeit und Sorge das Gute aus dem Blick verlieren. Da braucht es Momente des Innehaltens, des Erinnerns an segensreiche Tage und Augenblicke. Momente, in denen wir dann hoffentlich wieder etwas vom Glück spüren und Hoffnung schöpfen. In einem Spruch heißt es: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ (Francis Bacon)
Wer zwischendurch seiner Seele auf die Sprünge helfen will, möge sich vielleicht den Vers aus Psalm 103 auf einen Notizzettel schreiben. „Seele, vergiss nicht!“
Pastorin Esther Reininghaus-Cremers, Meldorf
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