Hunger, Not, Krankheit und Gewalt prägen noch immer das bitterarme Liberia. Besonders die Kinder des westafrikanischen Landes leiden unter den Folgen des jahrzehntelangen Bürgerkrieges.
Sie sind daher auf Projekte wie das christliche Waisendorf von Pastor Steven Enoch in der Nähe der Hauptstadt Monrovia angewiesen, das ausschließlich über Spenden finanziert wird. Zum vierten Mal erhielt der 62-Jährige jetzt eine Spende des Rotary Clubs Brunsbüttel. „Wir wollen damit regelmäßig einen Beitrag leisten, um die Not der Kinder zu lindern“, sagte Club-Präsident Uwe Kühl. Die aktuelle Spende in Höhe von 3000 Euro kommt einer Krankenstation zugute, die Pastor Enoch mit Eigenmitteln und der Hilfe von Freiwilligen baut. Für die Summe können vor Ort sämtliche Türen und Fenster angeschafft werden. Auch das Personal der Krankenstation wird stundenweise ehrenamtlich dort arbeiten. Dabei handelt es sich um ehemalige Waisenkinder, die eine pflegerische oder medizinische Ausbildung absolvieren konnten und dem Projekt jetzt etwas zurückgeben möchten.
Ausgangspunkt der Hilfen war ein Auslandseinsatz von Ralf Kist, Leiter des Polizeireviers Brunsbüttel, im Rahmen der United Nations Mission in Liberia (UNMIL). Dort beriet er als „Senior Police Adviser“ im Jahr 2014 die Polizeiführung in Monrovia. Während des Einsatzes kam er auch mit Steven Enoch und seinem Projekt in Kontakt. Der Geistliche, der zurzeit 72 Kinder und Jugendliche betreut, setzt auf „Hilfe zur Selbsthilfe“ und hat so im Laufe der Jahre eine Art Dorf aufgebaut. Nach der Etablierung des Waisenhauses wurde eine Schule gegründet.