In schwierigen Zeiten verbreiten sich Falschmeldungen, sogenannte Fake News, besonders oft. Das zeigte zuletzt die Coronakrise und aktuell der Ukraine-Krieg. Fake News – wörtlich übersetzt „gefälschte Nachrichten“ – sind Informationen in Form von Texten, Fotos oder Videos, die nicht der Wahrheit entsprechen.
Sie sind mit unbewiesenen Behauptungen gespickt und beziehen sich auf nicht geschehene Ereignisse oder Handlungen. Häufig werden sie über elektronische Kanäle, bevorzugt über soziale Medien, verbreitet und nutzen die Angst und die Verunsicherung der Menschen, um eigene Weltanschauung und politische Inhalte zu verbreiten. Sie zu erkennen, ist nicht leicht. Denn in ihrer visuellen Gestaltung und ihrem Aufbau ähneln Fake News klassischen Nachrichtenbeiträgen, um über ihren fehlenden Wahrheitsgehalt hinwegzutäuschen. Erkennbar sind sie beispielsweise an reißerischen Überschriften und fehlenden Urheber- und Quellenangaben.
Vor allem Kinder und Jugendliche fallen auf Fake News herein und können diese nicht immer von wahren Meldungen unterscheiden. Laut aktueller Studien erkennt etwa ein Drittel der deutschen Schülerinnen und Schüler Fake News nicht und kann Informationen im Internet nicht hinterfragen und reflektiert bewerten. „Fake News zu erkennen, ist nicht immer einfach, aber einen verantwortungsbewussten Umgang mit Meldungen im Internet kann man lernen“, so Medienpädagogin Sabine von Rekowski, die kürzlich zusammen mit Jakob Deisner im Offenen Kanal Westküste den Workshop „Capture The News“ durchgeführt hat.
Schülerinnen und Schüler der 8c der Meldorfer Gelehrtenschule wurden an diesem Tag selbst zu Medienproduzenten und gestalteten einen Vormittag lang aktiv unterschiedliche Medienkanäle mit dem Ziel der maximalen Reichweite. In mehreren Runden produzierten sie ihre Sicht auf die regionale Newslage, recherchierten in einem fiktiven Nachrichtenportal, trafen auf Fake News und Meinungskampagnen und recherchierten zu Anbietern, Medienkonzentration und Etikette im Netz. Dabei lernten die Teilnehmenden ganz nebenbei wie man Fake News und Social Bots entlarvt und wie man sich Nachrichten-Inhalte fundiert und schnell beschafft. Das Angebot des Offenen Kanals und des Landesjugendrings Schleswig-Holstein kann von interessierten Schulen und Jugendgruppen bei medienarbeit@oksh.de angefragt werden.