Anne Ohlsen, Vorsitzende der Seniorenunion, lud zur letzten Informationsveranstaltung vor der Sommerpause in den Nindorfer Hof ein, und viele Mitglieder interessierte das Thema. Kinderarzt Dr. Fritz Wigger berichtete mit einem Diavortrag über seine Auslandseinsätze in Katastrophengebieten.
Wigger erzählte, dass er sich nach seinem Studium bei der Bundeswehr als Reservist meldete. Nach seiner Krankenhaustätigkeit wurde er so für Einsätze in Afghanistan und auf Sumatra gewonnen, obwohl sich seine Frau sehr auf langersehnte Urlaubsreisen gefreut hatte. Aus seinen sechs Auslandeinsätzen stachen zwei in Afghanistan und einer auf Sumatra heraus. Am Hindukusch sah Wigger Kinder, die nicht in der Schule, sondern bei der Arbeit waren, verschleierte Frauen, die die Burka lüfteten und dankbar für die ärztliche Versorgung waren, und Menschen beim Trinken von Brackwasser. Schrottpanzer am Wegesrand, Ruinen von Lehmhütten und Temperaturschwankungen von tagsüber plus 20 bis minus fünf nachts, Waffen vor Häusern einsammeln, im Kleinpanzer unterwegs - das war die Situation. Ein Fahrer musste traumatisiert in seine Heimat geflogen werden, nachdem bei einer Patrouillenfahrt die Straße vor ihm in die Luft gesprengt wurde.
Wigger berichtete auch von einem Erdbeben in der Hafenstadt Banda Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra und einer Flutwelle, die sich weit ins Landesinnere ergoss. Schiffe lagen einen Kilometer vom Strand entfernt. Soldaten aus der ganzen Welt errichteten eine Notversorgung für die überlebenden Bevölkerung. Während seines dreimonatigen Aufenthalts behandelte Wigger viele Kinder.