Heim & Garten
Kleidung in der Wohnung trocknen - was muss ich beachten?
In vielen Haushalten Deutschlands wird die Wäsche in der Wohnung auf einem ausklappbaren Wäscheständer getrocknet. Die Wäscheständer können nach dem Gebrauch schnell wieder zusammengeklappt werden und sind in der Anschaffung viel günstiger als ein moderner Kondens- oder Ablufttrockner. Außerdem verbraucht der Wäscheständer aus Metall keinen Strom. Allerdings gibt die Wäsche beim Trocknen eine Menge Feuchtigkeit an die Raumluft ab. In kleineren Räumen kann die Luftfeuchtigkeit um bis zu 30 Prozent ansteigen. Das Trocknen von Wäsche und Kleidung in der Wohnung kann daher gesundheitsschädlich sein. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kann sich in Ecken und hinter Möbeln mit der Zeit Schimmel bilden.
Die Bildung von Schimmel bleibt in vielen Wohnungen unbemerkt, weil die Sporen nicht immer sichtbar sind. Sie verteilen sich aber mit der Raumluft und können Auslöser für Allergien sein. Auch chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma sind möglich. Der Schimmel macht aber nicht nur krank. Er kann für den Mieter der Wohnung auch richtig teuer werden. Eine professionelle Schimmelentfernung durch einen Handwerker kann je nach Aufwand schnell bis zu 1000 Euro kosten. Werden durch die hohe Luftfeuchtigkeit nachweislich auch Türen und Fenster in Mitleidenschaft gezogen, kann es bei einem Auszug noch teurer werden.
Damit Mietern von Wohnungen dies nicht passiert, müssen beim Trocknen der Wäsche in der Wohnung verschiedene Dinge berücksichtigt werden.
- die Wäsche muss nach dem Waschen gründlich bei hohen Touren geschleudert werden
- zur besseren Luftzirkulation sollte der Platz auf dem Wäscheständer großzügig genutzt werden
- der Wäscheständer sollte nach Möglichkeit in einem Raum mit mehreren Fenstern platziert werden
- während des Trockenvorgangs im Winter hilft Stoßlüften mit einer Dauer von etwa 10 Minuten
- in den Sommermonaten trocknet die Wäsche schneller bei offenem Fenster
Wer nicht weiß, wie es um die Feuchtigkeit in der Wohnung bestellt ist, kann sich ein Hygrometer zulegen. Die Messgeräte kosten im Handel etwa 15 bis 20 Euro und zeigen die Luftfeuchtigkeit des Raums an. Ist es in der Wohnung zu feucht, kann ein Luftentfeuchter aus dem Baumarkt helfen. Die elektrischen Geräte sind schon ab 100 Euro aufwärts erhältlich. Granulat zur Luftentfeuchtung ist wesentlich günstiger.
Auch wenn man es vermuten könnte, darf ein Vermieter das Trocknen der Wäsche in der Wohnung nicht verbieten. Das Trocknen der Wäsche zählt nach Auffassung der Gerichte und nach der gängigen Rechtsauffassung zum vertragsmäßigen Gebrauch des Wohnraums. Dieses Recht gilt auch, wenn im Haus ein Trocknungskeller, ein Dachboden oder auch ein Wäscheplatz im Garten zur Verfügung steht.
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