- Gesundheit im Dialog -

Kinderwunsch? Dann weg mit der Kippe

Wer raucht, gefährdet die eigene Fruchtbarkeit. Das gilt für Frauen und Männer. Auch die Erfolgschancen bei einer künstlichen Befruchtung können bei Rauchenden deutlich geringer sein. In Kooperation mit unserer Zeitung informiert die AOK NordWest, warum Tabak-Fans mit Kinderwunsch am besten ganz auf Nikotin verzichten sollten.

Bei Frauen wirken sich die Inhaltsstoffe des Tabaks unter anderem störend auf die Entwicklung der Eizellen und den Hormonkreislauf aus, rauchende Männer produzieren weniger Spermien, die zudem häufiger erbgutgeschädigt sind. „Studien zufolge ist die Gefahr, unfruchtbar zu werden, bei Raucherinnen, aber auch bei Passivraucherinnen höher als bei Frauen, die nicht rauchen oder damit aufgehört haben", sagt AOK-Experte Dr. Thorsten Sebens.

Kommt es trotz Rauchens zur Schwangerschaft, sind die gesundheitlichen Gefahren nicht zu unterschätzen: In einem US-amerikanischen Gesundheitsregister war das Risiko einer Frühgeburt bei Raucherinnen im Vergleich zu Nichtraucherinnen um 39 Prozent höher, das einer Totgeburt um 37 Prozent und die Gefahr, dass es zu Wachstumsstörungen beim Ungeborenen kommt, sogar mehr als doppelt so hoch. Die Plazenta wird geschädigt. Zudem gelangen die im Tabakrauch enthaltenen Schadstoffe in den Blutkreislauf des Kindes.

Zigarettenrauch enthält mehr als 4.000 Chemikalien

Der Rauch einer Zigarette enthält mehr als 4000 Chemikalien, darunter zahlreiche toxische und krebserregende Stoffe, wie beispielsweise Benzpyren, Teer und Polonium. Nikotin verengt die Blutgefäße – mit der Folge, dass es durch die geringere Durchblutung zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen des Ungeborenen kommen kann. Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, sind zum Beispiel leichter als Kinder von Nichtraucherinnen.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist der Anteil der Mütter, die während der Schwangerschaft geraucht haben, in den vergangenen Jahren zwar deutlich gesunken: von knapp 20 Prozent (2007) auf etwa elf Prozent in 2017. „Ideal wäre natürlich, wenn gar keine schwangere Frau rauchen würde“, sagt AOK-Experte Dr. Sebens. Auch wenn Frauen während der Schwangerschaft noch rauchen, lohnt sich das Aufhören zu jeder Zeit und auf jeden Fall, denn die Risiken für das Kind reduzieren sich sofort.

Werdende Väter sind ebenfalls in der Verantwortung

Doch nicht nur die Frauen, auch Männer können durch einen Rauchstopp die eigene Fruchtbarkeit erhöhen und die Gesundheitsrisiken für ihr Kind mindern. Denn Männer, die rauchen, produzieren weniger Spermien als Nichtraucher, außerdem finden sich erhöhte Schadstoffwerte in ihrer Samenflüssigkeit.

Rauchen Männer während der Schwangerschaft ihrer Partnerin, gefährdet dies die Gesundheit von Mutter und Kind. Auch Passivrauchen schadet. Für rauchende Schwangere ist es außerdem viel schwieriger, damit aufzuhören, wenn in ihrer Nähe geraucht wird, und die Rückfallquote ist höher. Werdende Väter sind daher ebenso in der Verantwortung, mit dem Rauchen aufzuhören.