- Gesundheit im Dialog -

Wie sich das Krebs-Erkrankungsrisiko  verringern lässt

Heide – Das persönliche Erkrankungsrisiko lässt sich nie auf Null senken, aber das Risiko zum Beispiel an Brustkrebs nach den Wechseljahren, Lungen-, Darm-, Haut-, Leber- und Nierenkrebs zu erkranken, kann durch einen gesunden Lebensstil positiv beeinflusst, also gesenkt werden. In Kooperation mit unserer Zeitung informiert die AOK NordWest, was dies konkret bedeutet.

Nicht für alle Krebsarten lässt sich das Erkrankungsrisiko aktiv verringern, denn häufig ist Krebs ein Zufallsereignis. „Je älter der Mensch wird, desto mehr Fehler sammeln sich in seiner Erbinformation an; eine Krebserkrankung wird daher wahrscheinlicher“, sagt AOK-Mediziner Dr. med. Thorsten Sebens. Von rund 500.000 Menschen, die pro Jahr in Deutschland eine Krebsdiagnose erhalten, fällt der größte Anteil laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten auf die Gruppe der über 65-Jährigen. 

Etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen ließen sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit vermeiden. Das heißt, jeder und jede kann das persönliche Risiko, an Krebs zu erkranken, reduzieren. Zu den persönlich beeinflussbaren Ursachen von Krebs gehören: Mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung und Übergewicht, Rauchen, Alkohol und UV-Strahlung.

Rauchverzicht

Tabakrauch enthält nachweislich krebserregende Substanzen und ist das größte vermeidbare Krebsrisiko - und das nicht nur für Lungenkrebs. Es lohnt sich in jedem Alter, Nichtraucher zu werden – jedes Jahr zählt. „Wer dennoch nicht darauf verzichten kann, sollte es zum Schutz anderer, vor allem von Kindern, unbedingt in Innenräumen oder im Auto unterlassen. Auch Passivraucher haben ein erhöhtes Krebsrisiko“, so Dr. Sebens.

Gesunde Ernährung

 Sich gesund und ausgewogen zu ernähren heißt, regelmäßig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse zu essen. Auf kalorienreiche Lebensmittel, die viel Zucker und Fett enthalten oder industriell verarbeitet sind, sollte möglichst verzichtet werden. Zudem sollte rotes Fleisch, Wurst und Schinken oder salzreiche Kost nur selten auf dem Speiseplan stehen. Ganz wichtig: Normalgewicht halten. Zwischen Übergewicht und dem Risiko für mindestens 13 Krebsarten ist ein Zusammenhang nachgewiesen worden, so die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC). Dazu gehören die in Deutschland so häufigen Krebserkrankungen des Dick- und Enddarms sowie Brustkrebs nach den Wechseljahren.

Bewegung

 Schätzungsweise etwa sechs Prozent der Krebsneuerkrankungen der 35- bis 84-Jährigen gingen 2018 in Deutschland auf geringe körperliche Aktivität zurück. Menschen, die sich regelmäßig bewegen, senken ihr Risiko für einige der häufigsten Krebsarten. So konnte in Studien belegt werden, dass Bewegung beziehungsweise Sport das Risiko für Dickdarmkrebs und wahrscheinlich für Brust- und Gebärmutterkörperkrebs, senkt. Auch bei anderen Krebsarten wird vermutet, dass Bewegung einen präventiven Einfluss hat und zwar schon ab täglich mindestens 30 Minuten, dabei sollten sitzende Tätigkeiten so oft wie möglich unterbrochen werden.