Erhalt von Militärfahrzeugen
Im Oktober 2023 wurde mit 12 fahrzeugbegeisterten Reservisten aus ganz Schleswig-Holstein eine Reservisten-Arbeitsgemeinschaft (RAG) gegründet. Die RK/RAG ist ein Zusammenschluss von Fahrzeugenthusiasten und begeisterten Sammlern. Ziel der RAG ist der Erhalt und der Wiederaufbau historischer Militärfahrzeuge (MF) der Bundeswehr, um sie in einem möglichst originalen, fahrtüchtigen Zustand zu erhalten und einer breiten Öffentlichkeit bei Veranstaltungen der Bundeswehr und des Reservistenverbandes zugänglich zu machen.
Die „RAG Militärfahrzeuge Nord“ ist eine eigenständige Gemeinschaft von Reservisten innerhalb der Reservisten-Landesgruppe SH im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr. Die Mitglieder der RAG stammen aus allen Ecken Schleswig-Holsteins sowie aus Hamburg und Niedersachsen.
Die Fahrzeuge sind im Privateigentum, werden privat finanziert und durch sehr viel Eigenarbeit instandgehalten. Sie möchten ihre besonderen Fahrzeuge erlebbar machen und treffen sich anlassbezogen für gemeinsame Unternehmungen. Idealismus und Hingabe spielen eine große Rolle beim Engagement der Mitglieder, das vom Organisieren der Veranstaltungen über das Fahren, Repräsentieren und Erläutern bis zum Reparieren der Fahrzeuge reicht.
Stabsbootsmann d.R. Kurt-Ewald Finke, Vorsitzender der Marinekameradschaft Heide, besitzt einen DKW „MUNGA“ F91/4 – Erstzulassung 09.02.1962. „MUNGA“ ist die Abkürzung für Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb. 46.750 „MUNGA“ wurden von der Auto Union in Ingolstadt in Serie gebaut.
Der Geländewagen gehört zu der sogenannten 0,25-Tonnen-Klasse und wurde auch bei der Bundeswehr, der Polizei, beim Bundesgrenzschutz, beim Technischen Hilfswerk und beim Luftschutzhilfsdienst sowie bei ausländischen Streitkräften und bei der Zollwacht in Österreich verwendet.
Der Geländewagen wurde auch bei den britischen und den französischen Besatzungstruppen sowohl im Bundesgebiet als auch in Westberlin genutzt und gehörte damit in Berlin bis zur Mitte der 1970er Jahre zum Alltagsbild. Angetrieben wird der MUNGA durch einen Dreizylinder-Zweitaktmotor, ab Ende 1958 mit einer 980-ccm-Maschine mit einer Leistung von 44 PS, sodass eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 98 km/h erreicht werden konnte.
Bei der Marine waren die selbständigen Einheiten der Strandmeisterkompanie (Beach Master) mit dem MUNGA F4 und F6 ausgestattet. Zu ihren Aufgaben gehörten die Erkundung, Bezeichnung und Errichtung der Landungsstrände, der Be- und Entladestellen und der Verkehrsregelung innerhalb der Strandzone. Um Strand- und Küstenabschnitte für anlandende Truppen zu signalisieren und zu vermessen, brauchten die Beach Master geländegängige Fahrzeuge.
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